Bericht: 3.
Wiener Ritterfest - Lainz 2008
Von Johannes 02.06.2008
Im Schatten der Obstbäume lässt es sich gemütlich plaudern und den Blick über das Gelände schweifen lassen. In diesem Jahr wurde der Veranstaltungsort geändert. Das neue Gelände in der Rosenhügelstrasse eignet sich eigentlich bestens für ein Mittelalterfest. Das leicht schräg gelegene Grundstück ist von Obstbäumen gesäumt. Am unteren Ende bietet eine grosse Wiese Platz für Bogenschützen.
Am Eingang erwartet mich bereits ein Polizeiwagen. Fleissig notieren die Beamten jedes Auto, das vor dem Gelände geparkt ist. Zum Glück hat mir jemand den Parkplatz weggeschnappt, sonst hätte ich wohl auch bezahlen müssen. Also heisst es ein Stück zu Fuss zurück zu legen, denn Parkgelegenheiten sind nicht wirklich vorhanden. Mit Schildern, die den Weg zum Fest weisen wird bedauerlicherweise auch gespart.
Der erste Eindruck
täuscht manchmal. Der Eingang, der handgemalte "Wegweiser" in A4 Grösse - bin ich hier richtig? Drehe ich lieber gleich wieder um? Wenn man das Gelände erst betreten hat, bekommt man einen ganz anderen Eindruck. Man findet sich mitten im Grünen in einem Obstgarten wieder. Eine Vielzahl an Ständen verschiedenster Händler reiht sich aneinander, aus der oberen Ecke tönen Klänge von Dudelsack, Flöten und Trommeln. Der Besucherzustrom lässt aber sehr zu wünschen übrig. Karl der Kahle berichtet mir von seiner Vorstellung der Gestaltung des Eingangsbereiches für das kommende Jahr. Eine Burgmauer mit Zinnen soll es sein, die den schlichten Gartenzaun verdeckt. Die Schausteller und Händler
Arduinna's Gefährten begeistern das Publikum mit spektakulären Bogenvorführungen. Von Langbogenschützen, die sich nur von ihrem Gefühl leiten lassen, über Reiter- und "Fuss-Abschuss" bis zum gleichzeitigen Abschuss aus 2 Reihen und dem Fangen eines fliegenden Pfeils bieten die Gefährten eine eindrucksvolle Bogenkunstvorführung.
Die Truppe von Eulenspiel hat ihre Zelte aufgeschlagen. Geleitet von Flöten- und Trompetenklängen marschieren sie durch das Gelände, winken dem Volk zu und laden zu ihrer Tanzvorführung, auf den Platz vor dem grösseren Gastronomiestand beim Eingang zum Gelände.
Wer denkt, dass ihre Vorführung nur ein Augen- und Ohrenschmaus ist, hat findet sich selbst im grossen Kreis der Tanzenden wieder, denn nach einigen Tänzen der Mitglieder, werden Leute aus dem Publikum zum Tanz aufgefordert. Eine so grosse Gruppe an Tanzenden hat man selbst in Eggenburg noch nicht erlebt. Unterstützt werden sie musikalisch von Musici Hilary.
Karl der Kahle betreibt in seiner sympathischen, humorvollen Art den kleinen Bogenstand.
Ritterkämpfe hat es an diesem Wochenende wohl nur bei anderen Veranstaltungn gegeben. Eine kleine Gruppe von Armati Domini hat ihr Lager neben den Gefährten aufgeschlagen und bietet Ritter zum anfassen. Ein Helm auf dem Kinderkopf für das Familienfoto und die eine oder andere beantwortete Frage zum Ritterleben.
Publikum
Heftiger Ansturm an die Kassen gleibt in diesem Jahr aus. Liegt es daran, dass, der Veranstaltungsort geändert wurde, an der Fussball-Europameisterschaft, dem Badewetter, dem Werbebudget?
Gesamt
Es bleibt zu wünschen, dass das 4. Wiener Ritterfest eine grössere Zahl an Besuchern auf den Rosenhügel lockt.
Ein nettes, gemütliches Fest. Wohl kein kommerzieller Erfolg aus der Sicht der Händler, wohl aber ein Erfolg der guten Energie, die angenehmes Beisammensein und schöne Begegnungen ermöglicht.
Bericht von Johannes 02.06.2008
|