Der freundliche Platzanweiser

Vom 11. bis zum 12. Mai 2008 feiert die Marktgemeinde Oberwaltersdorf ihr 900-jähriges Jubiläum mit einem historischen Marktfest inklusive grossem Ritterturnier. Ein Feld am Rande des Ortes dient als Parkplatz. Von Feuerwehr und freundlichen Parkplatzwächtern werden wir eingewiesen. Von einem Festgelände ist nichts zu sehen. Wohin also? "Oanfoch de Strossn aine, 300 Meta ..." War dann doch ein bisschen weiter und die Sonne brennte ordentlich auf uns hinunter. Der kleine Platz neben der Kirche wirde von grossen Sonnenschirmen dominiert, die die Bierbänke vor den brennenden Sonnenstrahlen schützen. Um den Platz herum stehen zahlreiche Gastronomiestände, unter anderem auch ein Stand in dem Torxes persönlich Speisen zubereitet und reicht. Am Kopf des Platzes ist eine kleine Bühne aufgebaut, die zu bestimmten Zeiten bespielt wird, aber dazu später mehr. Die Bierbänke sind fast zur Gänze mit Besuchern besetzt. Ein Infostand bietet dem Fragenden Hilfe und gleich daneben kann man seine eigene Münze prägen.

Der Markt

Oberwaltersdorf Festbühne

Händlerstände und wenige Handwerkerstände sind neben dem kleinen Platz angesiedelt und erstrecken sich ein Stück in die kleine Gasse hinein. In der anderen Richtung geht es zum Schlosspark. Es gilt die schon beschrieben Strasse über einen Zebrastreifen zu überqueren, die extra von einem Polizisten geregelt wird. Ein komisches Bild bietet sich uns. Gewandete Besucher brav am Strassenrand stehend und auf die Freigabe des Weges wartend sind lustig anzusehen. Beim Eintritt in den Schlosspark können wir aufatmen. Doch ein Mittelalterfest und kein 900-Jahr-Volksfest.

Der Schlosspark

Schloss Oberwaltersdorf

Um das kleine Schloss von Oberwaltersdorf, bietet ein weitläufiger Schlosspark ein wunderschönes Areal für die Schausteller, Lagergruppen und den Turnierplatz mit Bühne. Hätte man nicht die gesamte Veranstaltung hier abhalten können?

Am hinteren Ende des Veranstaltungsgeländes, gegenüber von dem Lager der Schaukampfgruppe ist ein Kinderbereich eingerichtet, auf dem sich die Kleinen austoben können. Beliebt bei den jungen Rittern ist auch eine Kanone, die man zünden darf und mit der man mit einer Tennisball-Kanonenkugel und einem lauten Knallen, Kegel umschiessen kann.

Lagergruppen

Die "Turnierritter zu Judenburg"

Die junge Gruppe "Nominibus Vacantes" hat sich gleich beim Eingang zum Schlosspark niedergelassen. Sie sitzen gemütlich im Kreis um ein Lagerfeuer. Vor ihrem Lager sind 2 Rüstungen und einige Waffen zu betrachten, die dem interessierten Besucher präsentiert und erklärt werden. Der Hauptmann der Truppe erzählt uns, dass sie aus dem benachbarten Traiskirchen stammen.

Die "Turnierritter zu Judenburg" haben einen reichlich gedeckten Tisch und Sessel mitgebracht, den sie zwischen ihren Zelten aufgestellt haben. Einer der Ritter vermittelt den Kindern ein Gefühl von dem Gewicht einer Rüstung, indem er ihnen einen Helm aufsetzt und einen Brustpanzer anlegt. Ein bei Eltern beliebtes Fotomotiv.

Torxes der Märchenonkel

Neben Ihnen lagert die Wikinger- Gruppe der "Freyn Recken", die es dem Besucher ermöglichten sich im Bogenschiessen zu versuchen.

Torxes und sein Gehilfe erzählten und spielten alte Märchen in amüsant eigenwilliger Weise, die wie immer grossen Zuspruch der Kleinen bekommt.

Der junge Bursche von Drachengold demonstrierte wie man Kettenhemden herstellt. Dabei kann der Besucher sich selbst daran versuchen. Gegenüber von Ihrem Stand wird dem Interessierten ein Blick in seine Zukunft angeboten.

Ritterturnier

Beim Ritterturnier

Das Ritterturnier der tschechischen Truppe "Honoris" wird vom Publikum mit grossem Interesse verfolgt und mit Begeisterung angenommen.
Einigen haben den schwarzen Ritter vermisst, der bei Baden 2007 zu sehen war. Es gilt als Sieger des Turniers die Prinzessin für sich zu erobern. Auf 5 bunt geschmückten Pferden, geleitet von Knappen reiten die Ritter ein. In verschiedenen Bewerben versuchen sie die grösste mögliche Anzahl an Punkten zu erreichen. Geschick mit Schwert, Pferd, und Lanze sind unter Beweis zu stellen. Die Prinzessin bindet ihrem Auserwählten ein gelbes Tuch um den rechten Arm. Der böse Ritter hat keine Chance und am Ende siegt, wie erwartet der Beliebteste Reiter.

Die Prinzessin und ihr Auserwählter

Im Anschluss zeigen sie einige Schaukämpfe, deren Einleitung gut inszeniert ist. Aus einem Ständer, der sämtliche Flaggen der Ritter hält, wird eine Fahne gezogen und der betreffende Ritter nach vorne gerufen. Danach wird die Flagge des Gegners gezogen und der zweite Ritter steigt in die Arena. Leider sind die Kämpfe selbst sehr kurz und die Schläge werden oft nur angedeutet. Das Publikum ist jedenfalls begeistert.

Turnierplatz mit voll besetzter Bühne

Bedauerlich ist, dass die tschechischen Ritter kaum deutsch sprechen. So ist die Geschichte leider nicht ganz verständlich. In diesem Punkt liegt sicherlich Verbesserungspotential. Das Ritterturnier selbst wird von einem deutschsprachigen Herold auf amüsante Art und Weise moderiert und ist ein voller Erfolg.

Bei der grossen Hitze ist den Kämpfern, die zum Teil in voller Rüstung auftreten auf jeden Fall ein Kompliment auszusprechen. Die Erschöpfung nach dem Turnier war ihnen anzusehen.